Keiner ist zu klein, ein Licht zu sein

Es war schon finster und ich konnte den Pfad, auf welchem ich betend durch den Wald schritt, kaum mehr erkennen. Ich war froh, dass niemand meine schluchzenden Worte hören konnte. Die Nacht um mich herum entsprach der Finsternis in meinem Herzen. „Jesus, wozu bin ich da? Mein Leben scheint leer und nutzlos zu sein.“ Müde und betrübt bat ich Gott, mir mitten im Wald einen Rastplatz zu zeigen. Langsam zog ich weiter. Plötzlich, ganz unerwartet, entdeckte ich rechts vor mir ein kleines Licht. Neugierig ging ich darauf zu und erreichte bald einen Baumstumpf, auf welchem ein kleines Glühwürmchen thronte. Staunend über die unerwartete Sitzgelegenheit liess ich mich nieder und bewunderte das kleine Wesen. Mit einem Mal erkannte ich, dass Gott ein winziges Würmchen benutzt hatte, um mein Gebet zu beantworten. Grosse Freude durchströmte jetzt plötzlich mein verzagtes Herz. Wie wertvoll dieses Glühwürmchen in Gottes Hand doch war, dass er es brauchte, um einem Menschen neue Hoffnung und Freude zu schenken. Mein Gebet ertönte jetzt in neuen Worten: „Herr, mache doch auch mich zu einem Licht, das Menschen Hoffnung und Frieden bringt.“ Gott hat auch dieses Gebet erhört. Jahre später kann ich in Asien unter einem unerreichten Volk erleben, wie Gottes Licht Hoffnung in verlorene Leben bringt. Go Han ist ein Beispiel. Mit fünf Jahren wurde er von den Eltern in ein buddhistisches Kloster gesteckt. Er sah keinen Sinn mehr in seinem Leben. Mit 27 Jahren lernte er Jesus kennen. Nun will auch er ein Licht sein, für Leute, die wahres Licht suchen. Sind wir bereit, ein Licht dort zu sein, wo jetzt noch kein Licht scheint?

„Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“

Mt 5,15f