Den Tataren das Evangelium bringen
„Öffne ihnen die Augen, damit sie umkehren und sich von der Finsternis zum Licht wenden.“ Apg. 26,18a
Lesen Sie den Bibelvers gleich nochmals. An wen richtet sich der Vers? Manch einer wird voreilig denken, es handle sich um menschliches Beten für göttliches Handeln. Weit gefehlt! Es handelt sich um göttliche Aufforderung für menschliches Handeln! Wie bitte? Die geistlichen Augen von Menschen öffnen – das kann doch nur Gott? Jesus sieht es anders. Er beauftragt Paulus: „Öffne ihnen die Augen, damit sie umkehren und sich von der Finsternis zum Licht wenden!“.
Wir können nichts tun. Die Verantwortung liegt ganz bei Gott! So drücken wir uns gerne, wenn es um die Errettung von Menschen geht. Jesus aber sagt zu seinen Jüngern: „Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich jetzt euch!“ (Joh. 20,21). Paulus liess sich senden – zum jüdischen Volk als auch zu den Nichtjuden (Apg. 26,17).
Nehmen wir als Beispiel das Volk der Tataren: sieben Millionen Menschen, die in Russland, Kirgistan und quer durch Zentralasien leben. Zweitausend Jahre nachdem Jesus seine Jünger aussandte, gibt es unter ihnen immer noch kaum Christen. Tatar zu sein ist gleichbedeutend mit Muslim sein. Wie können sich ihre geistlichen Augen öffnen? Wir zögern und sagen, das sei Gottes Verantwortung. Jesus aber fragt: „Wer ist bereit, zu gehen?“. Ein Sprichwort der Tataren sagt: Ein Diamant ist ein Diamant, auch wenn du ihn in den Dreck wirfst. Beten wir, dass Gott den Tataren die Augen öffnet, dass sie das Evangelium als das erkennen, was es ist – ein kostbarer Diamant. Beten wir auch, dass Christen bereit sind, sich senden zu lassen, um den Tataren die Gute Nachricht von Christus zu bringen.