Philipper 4,19

Nach einer längeren Pause in der Schweiz wagen wir uns wieder in unser verheissenes Land. «In zwei Jahren könnt ihr unsere Wohnung übernehmen», sagte damals der Teamleiter. Als die Ausreise immer näher rückte, bestätigte er, dass die Wohnung immer noch zu haben war. Das war eine Versorgung Gottes.

ALT MIT NEUEN KONDITIONEN
Wir erlebten dieses Wunder einige Male. Einmal wollten wir ausziehen, da die Miete zu teuer wurde. Wir hatten schon einen Vorschuss für eine günstigere Wohnung bezahlt, als wir dem alten Vermieter erklärten, dass wir ausziehen. Er fragte uns, was wir denn bezahlen könnten. Wir sagten den Preis der Miete der «neuen Wohnung» und siehe, er war einverstanden. So blieben wir am alten Ort, aber zu besseren Konditionen.

GEDULD ZAHLT SICH AUS
Eine Flüchtlingsfamilie in unserer Stadt erhielt eine Wohnung, als wir schon lange nicht mehr daran glaubten, dass es etwas Passendes für sie gibt. Alle sagten immer nein, wenn sie hörten, dass es Ausländer waren. Wir halfen suchen, beteten, aber sie wohnten weiterhin in einer feuchten, ungastlichen Wohnung. Monate vergingen. Endlich fanden sie über einen Arbeitskollegen eine Wohnung mit Heizung und zu einem Preis, den sie bezahlen können.

HERAUSFORDERUNG SCHULGELD
Das Schulgeld für unsere Kinder war auch immer eine Herausforderung, weil das Geld oft im letzten Moment kam. Weil wir sie in eine deutsche Schule schickten, hatten wir keine Ausweichmöglichkeiten. Entweder bleiben oder in die Schweiz zurückkehren hiessen die Alternativen. Unsere Eltern waren nie so glücklich, dass wir im Ausland lebten. Indirekt haben sie uns dann doch geholfen mit dem Schulgeld. Wir haben den WEC Leiter einmal angerufen und ihm erklärt, dass wir dieses Jahr das Schulgeld nicht bezahlen können. Er verstand auch, dass wir deswegen in die Schweiz zurückgehen mussten. Es verging keine Woche, da war auf unserem Konto ein grösserer Betrag von unseren Eltern. Wunderbar, Gott kommt nicht zu spät, nur wir sind manchmal etwas ungeduldig!

BEZAHLT VON UNBEKANNT
Als wir vor vielen Jahren eine Bibelschule besuchten, war unser Konto eher leer als voll. Immer wenn die Zahlungsaufforderung kam, kam ein Mitarbeiter der Schule zu uns mit der Nachricht, dass unser Anteil schon bezahlt sei. Wir staunten und wissen bis heute nicht, wer es jeweils übernahm. Ein Lehrer sagte einmal: Was man nicht hat, das braucht man auch nicht. Das hat uns geholfen, mit Wenigem zufrieden zu sein.

EIN ENGEL OHNE FLÜGEL
Ein Niederländer, ein ehemaliger Bibelschüler, besuchte uns. In dieser Zeit beteten wir, wo wir hingehen sollen. Er war der Türöffner in unser verheissenes Land und motivierte uns, die Sprache zu lernen und danach an seinem Projekt zu arbeiten. Nun waren wir im Land, lernten die Sprache, aber diesen Mann sahen wir nie mehr. Als wir zurückschauten, staunten wir über die perfekte Planung und Führung Gottes. Dieser Architekt kam uns damals vor wie ein Engel ohne Flügel.

DER WAHRE SCHATZ: JESUS!
Am Arbeitsort, wo wir Menschen mit dem Evangelium bekanntmachen, gab es vor zwei Jahren noch keine Gemeinderäumlichkeiten. Seit Jahren besteht aber eine Hausgemeinde. Der Wunsch wuchs immer stärker, dass es eine sichtbare Gemeinde geben sollte, wo Menschen leichter den wahren Schatz finden können. Seit eineinhalb Jahren sind wir nun einem Verein angeschlossen. Die Miete konnten wir dank einer grosszügigen Spende aus einer anderen Gemeinde immer bezahlen. Wir trauen Gott weiterhin zu, dass Er in dieser Viertelmillionenstadt noch viele Menschen vorbereitet und sie den wahren Schatz JESUS kennenlernen können. Wir durften letzten Herbst eine Familie aus unserer Gemeinde in eine Jahresbibelschule schicken und vertrauen, dass Er sie mit allem Nötigen versorgen wird und sie wieder hierherbringt, um weiterhin dem Herrn dienen zu können.

Autor: H & H – Seit 1990 Gemeindeaufbau/Evangelisation im Nahen Osten, Stellvertretende Leitung des Teams.