Projekt im Nahen Osten
«Hallo liebe Sara, wie geht es dir? Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Komm, lass uns miteinander und füreinander beten. Der Herr ist hier, er hilft uns.»
Mit weniger als 24 Stunden Vorwarnung wurde im März 2020 in der ganzen Region ein totaler Lockdown ausgerufen, der etwa 12 Wochen andauerte. Ob die Gläubigen in Gemeinschaft bleiben und nach dem Lockdown wieder zurückkommen? Einige versuchten via Zoom und Video-Botschaften die Geschwister zusammenzuhalten. Da es oft an den nötigen technischen Einrichtungen fehlte, gelang dies nur wenigen. Wir benutzten persönliche Telefonanrufe und versandten geistliche Texte und Bibelverse. All dies war hilfreich, aber ein Ersatz für die Versammlungen war es nicht. Es war eindrücklich, wie viele gleich bei der ersten Gelegenheit nach dem Lockdown im Gottesdienst erschienen. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft war offensichtlich, Schutzmassnahmen waren weniger wichtig.
Leider gab es in den Gemeinden auch einige Verluste durch Corona. Verschiedene Mitglieder verloren nahe Familienangehörige und ein langjähriger Mitarbeiter der Bibelgesellschaft starb an Corona.
Für unser Team ist es ein besonderes Vorrecht, dass verschiedene unserer Mitglieder mit fünf, sechs Gemeinden unterwegs sein dürfen. Unsere Teammitglieder dienen in verschiedenen Funktionen: Menschen im Glauben begleiten und zu Jüngern machen, Lob und Anbetung fördern, Leiterschaftsschulung, Frauenarbeit, Beratung und Ermutigung, Jugendarbeit, Gebet.
Die Gemeinden funktionieren in der lokalen Sprache, mit Ausnahme der internationalen Gemeinde, wo Englisch gesprochen wird. Vor einiger Zeit sind auch zwei Gruppen mit nepalesisch sprechenden Gastarbeitern entstanden. Die Anzahl der Teilnehmer in den Gemeinden und Gruppen variiert zwischen 8 und 40 Personen. Die Gemeinden scheinen sich etwas mehr gefestigt zu haben. Zunehmend kommen auch Frauen und junge Familien zum Glauben und finden Anschluss an eine Gemeinde. Trotzdem ist weiteres Wachstum notwendig: in der Hingabe an den Herrn und sein Wort und auch zahlenmässig.
Ausländische Partner bieten hilfreiche Bibelkurse und Jüngerschaftsschulungen an, die dann vom Englischen in die lokale Sprache übersetzt werden. Was aber noch wichtiger ist, sind Arbeiter, die sich investieren, um die Sprache und Kultur zu lernen und mit der lokalen Gemeinde zusammen unterwegs sind, die den Weg der Nachfolge gehen und vorleben.
All das ist Grund zum Danken. Die Freiheit der Gläubigen hier, das Evangelium weiterzugeben und auszuleben ist einzigartig in diesem Teil der Welt. Jetzt ist die Zeit der Ernte, darum betet für Menschen, die bereit sind, sich rufen zu lassen, um für eine längere Zeit unter diesen Menschen zu wirken.
Autoren: A & M