Projekt im Tschad

Als mein Mann Tevita und ich Ende 2019 die Feldleitung für WEC Tschad übernahmen, wussten wir, dass viele Herausforderungen auf uns zukommen würden. Unser Team ermutigte uns mit dem Vers aus 2. Mose 14,14 «Der Herr wird für euch kämpfen.»

Am Anfang lief alles in geordneten Bahnen. Dann aber kam es Schlag auf Schlag: Am 19. März wurde der erste Covid-19 Fall bekannt. Augenblicklich wurden alle Schulen geschlossen. Das betraf auch unser Lernzentrum. Alle Englischkurse mussten abgesagt werden, die Bibliothek wurde geschlossen. In dieser Zeit kursierten viele Ängste und Befürchtungen. Die meisten davon haben sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Wir wussten aber, dass bei einem schweren Krankheitsverlauf nur wenig medizinische Hilfe zu erwarten war. Als Asthmatiker gehört Tevita zur Risikogruppe. In dieser Zeit wurde uns Psalm 121 zum Rettungsseil.

Mehrere Mitarbeiter verliessen während dieser Zeit das Feld. Unser Team schrumpfte auf vier Erwachsene und unsere zwei Kinder.

Ein schwerer Schlag war für uns der Tod unseres langjährigen Mitarbeiters Yapara am 28. April 2020. Seit es das Lernzentrum gab, war Yapara dabei gewesen. An dem Tag ging es uns wie König Jehoschaphat, als er betete (2 Chr 20,12): «Wir wissen nicht, was tun, aber unsere Augen sind auf dich gerichtet.» Plötzlich mussten wir Aufgaben übernehmen, auf die uns niemand vorbereitet hatte. Und da war niemand, den wir hätten fragen können.

Für unsere Jahreskonferenz wählten wir Jesaja 43,19 zum Thema. «Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.» Dieser Vers wurde uns zum Gebet in einer Zeit, in der vieles zum Stillstand gekommen war und wo uns viele Fragen bewegten, auf die wir noch keine Antworten hatten.

Seit Januar 2021 hat sich unser Team wieder verdreifacht. Unsere Kinder haben neue Freundschaften geschlossen. Ein neuer Mitarbeiter fürs Lernzentrum
ist in Aussicht. Die Familie von Yapara, die noch auf dem Zentrum wohnt, bereitet sich darauf vor, wegzuziehen und erlebt, wie Gott für sie sorgt und den Weg für sie öffnet. So glauben wir, dass Neues am Entstehen ist.

Mit dem Tod unseres Staatspräsidenten am 19. April 2021 stellte sich unsere Welt erneut auf den Kopf. Wieder herrscht grosse Ungewissheit und Unsicherheit. Aber wir wissen, der gleiche Gott, der uns sicher durch das vergangene Jahr geführt hat, wird uns auch durch diese Situation führen. Er ist derselbe, gestern, heute und in alle Ewigkeit.

Autoren: Tevita & Mia