«Gott hat die Welt mit sich selbst versöhnt in Christus und rechnet den Menschen ihre Sünden nicht an.»    2. Korinther 5,19

Es war im Winter, als in Jerusalem das Tempelweihfest gefeiert wurde. Jesus ging im Tempel in der Salomonhalle auf und ab. (Johannes 10,22-23)

Der Winter hält Einzug. Chanukka, das Fest der Tempelweihe, ist gerade zu Ende gegangen. Wir waren eingeladen, Chanukka mit jüdischen Freunden zu feiern, die in der Nähe wohnen.

Ein neuer Freund kommt aus einem sehr religiösen Umfeld. Er erzählte mir, wie schwierig es sei, das Judentum zu praktizieren. Es gibt so viele Regeln und Vorschriften. Laut den Rabbinern sind es sogar 613 Gebote.

DAS SCHMA ISRAEL

«Was müssen wir tun als jüdische Menschen, die an Jesus glauben?» fragte er. Ich antwortete: «Was wir tun sollen, ist in dem Schma Jisrael (dem jüdischen Glaubensbekenntnis aus 5. Mose 6,4-9) zusammengefasst: «Liebe den Herrn, deinen Gott, mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft… und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.»

Das war für ihn keine Überraschung, denn diese Worte werden von frommen Juden dreimal am Tag rezitiert. Aber er war überrascht, dass Jesus es gesagt hatte.

Dann fügte ich hinzu: «Aber was wir tun sollen, ist im Wesentlichen eine Antwort auf das, was Gott bereits für uns getan hat. Gott liebt uns und möchte eine Beziehung zu uns haben.»

GOTT REICHT SÜNDERN DIE HAND

Der Apostel Paulus war nach eigenem Bekunden ein sehr frommer Jude gewesen: «Ich war im Judentum weiter fortgeschritten als viele meines Alters in meinem Volk und eiferte sehr für die Traditionen meiner Väter.» (Galater 1,14)

Aber erst als er erkannte, dass Gott den ersten Schritt zu ihm getan hatte, konnte er Gottes Heil erfahren und schreiben: «Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass der Messias für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.» (Römer 5,8)

Gott hat uns die Hand gereicht, als wir noch Sünder waren. Gott hat Paulus die Hand gereicht, der nach eigenem Bekunden der grösste Sünder seiner Generation war.

Mein Freund erzählte mir, dass er als junger Mann auf die Universität gehen wollte. Aber um seine Familie nicht zu verärgern, besuchte er die Jeschiwa, eine jüdische Hochschule. Er war ein brillanter Student, und man erwartete von ihm, dass er Rabbiner werde. Aber er hat sein religiöses Erbe aufgegeben. Nun fühlt er sich schuldig. Seine Seele war erfüllt von seinen Verpflichtungen gegenüber Gott, aber leer in Bezug auf die Liebe Gottes zu ihm. «Du glaubst an Gott», sagte er zu mir, «das muss sehr tröstlich sein.».

GOTT HAT DIE WELT MIT SICH VERSÖHNT

«Das ist die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. » (1. Johannes 4,10) Gott hat sich zu uns herabgelassen, als wir noch Sünder waren. «Gott hat die Welt mit sich selbst versöhnt in Christus und rechnet den Menschen ihre Sünden nicht an.» (2. Korinther 5,19) Dies ist die wunderbare Botschaft des Evangeliums: dass der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, sich in Christus zu uns herabbeugt.

Und so hat er uns als Antwort auf seine Liebe zu uns zu seinen Botschaftern ernannt, um im Namen Christi zu flehen: Lasst euch mit Gott versöhnen.

Autor: S & D,  (Übersetzt von Brigitte S.)