Manchmal stellt sich uns die Frage, wie wir dem Frieden nachjagen sollen, wenn Wünsche, Träume oder Pläne zerplatzen. Es kommt immer wieder vor, dass unsere Ziele in weite Ferne rücken oder sogar unmöglich werden. Gott nutzt solche Situationen oft, um uns an den Punkt zu bringen, wo wir uns seinen Plänen, Wünschen und Zielen unterstellen. Doch es gibt auch Situationen, in denen Menschen aktiv unsere Träume zum Platzen bringen. Danach müssen wir mit Gottes Hilfe einen Weg zum Frieden suchen.
Vor einigen Jahren wurden meine Pläne von Menschen zerstört, und ich stand vor einem Neuanfang. Es lag in meiner Hand, wie ich die Leinwand meines Lebens neu bemalen würde. Mit Verbitterung und Hass und somit Unruhe? Oder mit Vergebung, damit Frieden in meinem Leben herrscht? Auch wenn ich mich für Vergebung entschied, wusste ich nicht, welch einen spannenden Weg Gott mit mir gehen würde.
Noch während der akuten Krise betete ich für einzelne Menschen, die an der Situation beteiligt waren. Ich hoffte, dass sie Jesus begegnen und ein Leben in Freiheit wählen könnten. Es war mir klar: Auch sie müssen aus der vernebelten Situation herauskommen, damit sie Gott erkennen können und er ihr Leben zum Blühen bringen kann.
Während ich versuchte, mit Gottes Hilfe mein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen, zeigte mir Gott immer mehr sein Herz für diese Menschen. Ich ahnte es von Anfang an, verstand es aber immer deutlicher: Gott möchte auch mit Menschen aus dieser Volksgruppe die Ewigkeit erbringen. Nur – wie ist das möglich? Denn würde jemand aus dieser Menschengruppe sich für die Nachfolge Jesu entscheiden, wäre sein Leben in grosser Gefahr.
Doch der Gedanke liess mich nicht los, und es entstand in mir eine Leidenschaft, für diese Gruppe zu beten. Dabei gab mir Gott einen Traum: Vor meinem inneren Auge sah ich eine Erweckung, die eine starke und gesunde Gemeinde in diesem Volk hervorbringt. Zuerst dachte ich, die Lösung sei: um Erweckung beten. Doch Gott zeigte mir noch mehr. Er möchte diese Menschen, die gegen andere, gerade auch gegen Christen, zerstörerisch vorgehen, für sein Reich brauchen. Er möchte sie zu Jesusnachfolgern machen, die ihre jetzigen Feinde segnen und ihnen den Weg zu Gott weisen.
So entwickelte sich in meinem Leben ein Anliegen, das nur durch mein Erleben, die Bereitschaft, meine «Feinde»,- mit Gottes Augen zu sehen, und vor allem durch Gottes Hilfe und Liebe entstehen konnte: Eine staubige und ausgebrannte Sandwüste wird zu einem farbigen Garten mit lebendigem Wasser für die umliegende Gegend. Noch hat sich diese Vision nicht erfüllt, doch ich halte daran fest.
Gibt es in Ihrem Leben auch eine Wüste, die darauf wartet, mit Gebeten bewässert zu werden, damit ein friedlicher und segensreicher Garten entstehen kann? Für mich hat es sich definitiv gelohnt, dem Frieden nachzujagen und meine Situation Gott zur Verfügung zu stellen, und ich möchte Sie ermutigen, sich auf das Abenteuer Vergebung und Frieden einzulassen.